Was ist das Herzogliche Georgianum

Das Herzogliche Georgianum wurde am 15. Dezember 1494 von Herzog Georg dem Reichen von Bayern - Landshut an der von seinem Vater, Ludwig dem Reichen, 1492 gegründeten Universität Ingolstadt gestiftet. Die bayerischen Bischöfe erkannten das Georgianum später als ihren diözesanen Priesterseminaren ebenbürtig an. Zusammen mit der Universität wurde das Georgianum im Mai 1800 von Ingolstadt nach Landshut und am 3. Oktober 1826 von Landshut nach München verlegt, wo es auf ausdrücklichen Wunsch König Ludwigs I. von Bayern am 4. November 1841 das von Friedrich Gärtner gegenüber der Universität errichtete Gebäude bezog. Von 1805-1826 nahm das Georgianum die Funktion eines Generalseminars für alle bayerischen Diözesen wahr. Seit 1806 wird es von einem Lehrstuhlinhaber der Katholisch-Theologischen Fakultät geleitet.

Das Herzogliche Georgianum, eine rechtsfähige staatlich verwaltete Stiftung des Öffentlichen Rechts gilt als zweitältestes und einziges unter staatlicher Aufsicht stehendes Priesterseminar der Welt. Es steht bayerischen, anderen deutschen und ausländischen Priesteramtskandidaten und Priestern offen, die von ihrem Bischof zum Studium nach München geschickt werden. Aufnahme finden nur Priesteramtskandidaten, die in der ersten Bildungsphase (Ausbildung) im Sinn der Rahmenordnung der Deutschen Bischofskonferenz für die Priesterbildung vom 1. Dezember 1988 stehen (Diplom-Studiengang) sowie Priesteramtskandidaten und Priester, die mit einem wissenschaftlichen Spezialstudium (Lizentiat, Promotion oder Habilitation) beauftragt sind. Priesteramtskandidaten, die ihre Freisemester in München verbringen, werden nicht aufgenommen.